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Huawei OceanProtect X8000: Backup Storage im Praxistest

Wie gut schlägt sich ein dediziertes Backup-Storage im echten Betrieb – mit VMware und Oracle, unter Last, bei Ausfällen? Der Praxistest des Huawei OceanProtect X8000 zeigt: hohe Stabilität, sehr guter Durchsatz und starke Datenreduktion. Die Plattform integrierte sich reibungslos mit Veeam, Commvault und NetBackup – ohne Spezialtricks.

Worum es geht

OceanProtect X8000 ist ein Backup- und Recovery-Storage (2U, bis 25 Laufwerke), ausgelegt für NFS/SMB und iSCSI mit Funktionen wie Deduplizierung, Kompression, Snapshots, Remote Replication und Multi-Tenancy. Ein Gehäuse fasst bis zu zwei Controller; maximal zwei Gehäuse/Nodes lassen sich zusammenfassen. Die interne Bandbreite liegt bei bis zu 55 TB/h; die Maximal­kapazität beträgt bis zu 2 PB.

Testaufbau – knapp, aber vollständig

Vier Backup-Server (plus Master für NetBackup/Commvault), eine VMware-Farm mit sechs ESXi-Hosts und ein separater Oracle-Server. Die Backup-Server waren je mit 2×25 GbE ans Storage-Netz angebunden, das X8000 mit 10×25 GbE. Als Primär-Storage kamen zwei OceanStor Dorado zum Einsatz. Getestet wurden Veeam 11, NetBackup 9.1 und Commvault 11.26.

Kompatibilität & Features

Alle drei Produkte sicherten und stellten VMware-VMs sowie Oracle-Datenbanken erfolgreich wieder her. Spezielle Features funktionierten wie erwartet: Veeam Instant Recovery und Commvault Live Mount; zudem lassen sich Storage-Snapshots als Backup-Quelle nutzen (Commvault IntelliSnap, Veeam Storage Snapshots). NetBackup brachte im Testumfeld keine zusätzlichen VMware-Spezialfeatures mit.

Performance – die harten Zahlen

  • VMware-Backups: NetBackup erreichte beim Parallel-Backup von ~100 VMs rund 9 GB/s (physikalisches Limit der Testumgebung). Veeam und Commvault lagen – mit weniger verfügbaren VMs – jeweils bei rund 6.7 GB/s.
  • Oracle-Backup: Alle drei Lösungen sicherten eine Oracle 19c-DB mit etwa 2.1 GB/s.

Die Limits wurden durch Host-/Netzanbindungen bestimmt; das X8000 war nicht der Engpass.

Datenreduktion – deutlich über 50:1 möglich

Über Zyklen aus Full-Backups und Änderungsdaten erzielte das X8000 sehr hohe Reduktionsraten:

  • Commvault: initial ~5.7:1, nach 10 Zyklen ~45:1, nach 24 Zyklen ~72:1.
  • Veeam: initial ~6.5:1, nach 10 Zyklen ~56:1, nach 15 Zyklen >70:1.
  • NetBackup: nach 10 Zyklen ~52:1.

Die Datenreduktion belastete die Backup-Performance im Test nicht messbar.

Verfügbarkeit – Fehlerfälle ohne Unterbruch

Während lang laufender Backups wurden gezielt Fehler provoziert: Ausfall eines Controller-Boards, dreier SSDs (RAID-TP), eines Frontend-Interface-Moduls sowie eines Logical Ports. Ergebnis: keine Backup-Abbrüche, saubere Alarme auf Storage-Seite, Jobs liefen fehlerfrei zu Ende.

Fazit

Kurz gesagt: Das OceanProtect X8000 integriert sich sauber in bestehende Backup-Landschaften, liefert sehr hohe Durchsätze, reduziert Daten aggressiv und bleibt auch unter Fehlern stabil. Für Umgebungen mit Veeam, Commvault oder NetBackup ist es eine robuste Backup-Target-Option, die die Produktionslast dank Snapshot-Unterstützung zusätzlich entkoppeln kann.

Quellen